Wie ist es als „Hoteldirektor“ zu arbeiten? Beschreiben Sie einen typischen Tag.
FS: Total klasse und nie langweilig. Mein Tag beginnt damit, dass ich ins Hotel komme und mir erstmal einen Überblick verschaffe, indem ich E-Mails checke, einen Rundgang durchs Haus mache und wir unser regelmäßiges "Morning Meeting" machen. Anschließend ist es immer unterschiedlich. Es gibt viele verschiedene Themen und Termine. Das können Personalthemen wie z.B. Mitarbeitergespräche oder Treffen zum Netzwerken, Gespräche mit Gästen, Veränderungen im Betrieb, Budgetierungsphasen oder oder oder sein. Bei einem Hoteldirektor lässt sich der Arbeitsbeginn planen, das Ende jedoch nicht.
Was ist die größte Herausforderung in Ihrem Job?
FS: Die Stimmung im Haus zu halten. Es kann immer mal vorkommen, dass es zwischenzeitlich in einer Abteilung kriselt. Die Auslastung ist immer schwankend und es gibt viele verschiedene Charaktere. Ein Team auf Dauer motiviert und die Begeisterung für die Arbeit aufrecht zu halten ist herausfordernd. Es geht um die Harmonie und die Teamfähigkeit, damit am Ende des Tages jedes Zahnrad ineinandergreift und wir einen tollen Job machen.
Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?
FS: Die Abwechslung, die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden und der Gästekontakt.
Wir leben seit zwei Jahren in einer Pandemie. Wie ist es in dieser Zeit für ein Hotel verantwortlich zu sein?
FS: Ich persönlich finde es spannend. Ich bin froh, dass ich schon einige Erfahrung habe, sodass ich mit einem kühlen Kopf das Haus dadurch steuern kann. Die Pandemie hat alle bisherigen Regeln über den Haufen geschmissen. Viele Erfahrungen, die man gesammelt hat, z. B. wann kommen Gäste, wie funktionieren Buchungen, das gesamte System „Hotellerie“ wurde nun zu einer großen Überraschung. Diese Zeit hat viele Besonderheiten, beispielsweise extrem starke Sommermonate oder auf der anderen Seite auch Geschäft auf null, das so noch nie da gewesen ist. Die Extreme mit meinem Team zu meistern, macht mich stolz und es ist wichtig, trotz allem nicht die Freude zu verlieren und weiter zu investieren, z. B. haben wir unsere Parkplätze während der Pandemie erweitert.
Was machen Sie, um sich zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen?
FS: In die Natur gehen. Hier in Wilhelmshaven ist es spazieren, in den Bergen war es wandern gehen. Musik hören. Ein Bad nehmen oder in die Sauna gehen.
Wollten Sie schon immer Hoteldirektor werden?
FS: Seit es in die Richtung berufliche Orientierung geht, ja. Ich habe schon seit ich ein Kind war, gerne gekocht und während der Schulzeit ein Praktikum in einem Hotel in den Niederlanden gemacht. Dort habe ich festgestellt, dass mich die betriebswirtschaftliche Tätigkeit drumherum sehr interessiert. So wurde mir klar, dass ich Direktor werden möchte. Ich habe mich dann bewusst für die Kochlehre entschieden und mein Ausbilder hat mich für die Hotelfachschule motiviert.